In und um Winterthur ist eine grosse Solar-Aktion geplant

Und auch Turbenthal macht mit! Mehr dazu im Artikel des Landboten und im Frühling auf dieser Website.

Landbote vom 04.02.2022/ Einen Beitrag zur Energiewende leisten – das möchten viele. Doch wenn es kompliziert und unübersichtlich wird, scheitert so manches Vorhaben. Damit dies nicht geschieht, startet die Winterthurer Klimaschutzorganisation Myblueplanet nun eine Aktion mit dem Titel «Solaraction».

Für den Start hat der gemeinnützige Verein die Region Winterthur als Pilotgebiet gewählt. Die Stadt und mehrere Gemeinden haben zugesagt. Nebst Winterthur beteiligen sich Brütten, Elgg, Elsau, Lindau, Neftenbach, Schlatt, Turbenthal, Wiesendangen, Wila und Zell am Projekt. Unterstützt wird es vom Kanton Zürich und von verschiedenen Verbänden. 

Und so funktionierts: Myblueplanet evaluiert Solarteure, welche die Installation der Fotovoltaikanlagen übernehmen und sie der interessierten Bevölkerung zu einem Fixpreis anbieten. «Die für viele Hauseigentümer mühsame Suche nach qualitativ guten und zugleich kostengünstigen Anbietern übernehmen wir», sagt Ina Paschen, Projektverantwortliche bei Myblueplanet. 

Mehrere Optionen

Der Verein schreibt die Aufträge gemäss Submissionsvorgaben aus, prüft die Offerten und stellt die Qualitätsstandards sicher. «Wir gehen davon aus, dass für rund 80 Prozent der Interessenten der Fixpreis passen wird», sagt Paschen. Je nach Sonderwunsch wie etwa dem Anschluss an eine Wärmepumpe kann sich der Preis erhöhen.

Den Richtpreis für die Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses beziffert Paschen auf rund 15’000 Franken. In der Regel würden Fördergelder des Bundes gesprochen.

Der Solarteur installiere die Anlage zumeist innert weniger Tage. Wer möchte, könne aber auch selber aufs Dach steigen oder die Solarpanels von einem Energieproduzenten (Contractor) montieren und unterhalten lassen.

Die Hürde überspringen

Eine der ersten Gemeinden, die zugesagt haben, ist Turbenthal. «Seit 2020 Energiestadt Gold, wollten wir letztes Jahr selber eine ähnliche Aktion starten», sagt Gemeindeschreiber Jürg Schenkel. «Wir haben dann aber gemerkt, dass Aufwand und Know-how unsere Möglichkeiten übersteigen.» Kurz darauf habe sich Myblueplanet gemeldet. «Sie übernehmen praktisch alles – vor allem die aufwendige Ausschreibung.» 

Schenkel sieht grosses Potenzial in Turbenthal. «Etwa 80 Prozent der Bevölkerung findet Fotovoltaikanlagen gut, doch für viele ist der Schritt zur Realisierung zu gross.» Mit dem Angebot von «Solaraction» werde diese Hürde übersprungen. 

«Auf etwa jedem dritten Dach könnte man problemlos eine Anlage montieren.» Jürg Schenkel, Gemeindeschreiber von Turbenthal

Dass denkmalpflegerische oder ortsbildschützende Vorgaben die Investitionsfreude hemmen könnten, glaubt Schenkel nicht. «Wir haben nicht viele Kernzonen. Auf etwa jedem dritten Dach der Gemeinde könnte man problemlos eine Anlage montieren.»

In Neftenbach, einer weiteren «Solaraction»-Gemeinde, sieht man das ähnlich. Gemeindeschreiber Martin Schmid sagt: «Klar, in den Kernzonen können solche Vorhaben eine Gratwanderung sein und auch einmal vor Gericht landen. Aber man muss ja nicht gerade dort Solarpanels montieren, wo erhöhte Anforderungen an die Ästhetik gelten. In unserer Gemeinde gibt es x-tausend Quadratmeter Dachflächen, die nicht schützenswert sind und potenziell mit Solarpanels belegt werden können.» 

«Mit wenig Aufwand eine grosse Wirkung.» Martin Schmid, Gemeindeschreiber von Neftenbach

Etwa 2000 Franken zahlt Neftenbach Myblueplanet als Unkostenbeitrag. Je nach Einwohnerzahl der Gemeinde ist die Kostenbeteiligung höher oder tiefer. Für Neftenbach sei es sonnenklar gewesen, an dieser Aktion teilzunehmen, sagt Schmid. «Mit wenig Aufwand kann eine grosse Wirkung erzielt werden.»

Grosses Ziel

In den nächsten Monaten will Myblueplanet die Aufträge ausschreiben. Ab Ende August wird in den teilnehmenden Gemeinden über das Projekt informiert. Das Angebot zum Fixpreis steht dann etwas mehr als drei Monate lang zur Verfügung, von Ende September bis Weihnachten.

Danach will Myblueplant mit «Solaraction» weiterziehen. Mit dem Ziel, bis 2024 im Kanton Zürich die Gesamtfläche der Solarpanels auf öffentlichen und privaten Dächern oder Fassaden um 1,5 Millionen Quadratmeter zu erweitern. Das ist ein zusätzlicher Quadratmeter pro Einwohner im Kanton Zürich.

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